Das Projekt «Woody Woodpecker» hat den Wettbewerb für den Neubau des Interventions-zentrum Werdenberg gewonnen. Der Zweckverband Feuerwehr Werdenberg Süd stellte gestern der Bevölkerung das Siegerprojekt vor. Es besteht aus zwei ineinanderfliessenden Längsbauten.

Buchs/Sevelen/Wartau – Zehn Projekte wurden beim Wettbewerb für den Neubau des Interventionszentrum Werdenberg eingereicht. Gewonnen hat den Projektwettbewerb das Architekturbüro kit architects eth sia gmbh aus Zürich. Ihr Projekt mit dem Kennwort «Woody Woodpecker» überzeugte das Preisgericht nicht nur architektonisch, sondern auch bezüglich der betrieblichen Effizienz, der Aufteilung der verschiedenen Nutzenden sowie der einfachen, präzisen und sorgfältig entwickelten Struktur. Folglich wurde der Wettbewerbsbeitrag von der Jury einstimmig zum Siegerprojekt gewählt. Für den Neubau des Interventionszentrum Werdenberg Süd haben die Projektverfasser zwei Längsbauten mit je einem ausladenden Giebeldach geplant. Die beiden ineinanderfliessenden Gebäude orientieren sich entlang der Badstrasse. Die Holzfassade erinnert an ein landwirtschaftliches Ökonomiegebäude. Wobei die verglasten Torfronten auf die Nutzung als Feuerwehrdepot, Zivilschutzstandort sowie Rettungsstützpunkt hinweisen. Ziel der Architekten war unter anderem mit ihrem Gebäude einen visuellen Übergang von der offenen Landschaft hin zur gewerblich geprägten Umgebung zu schaffen.

Auf angrenzende Wohnbauten Rücksicht genommen

Mit der gewählten Struktur haben die Architekten auf das angrenzende Wohngebiet Rücksicht genommen. Die Einsatzfahrzeuge rücken über eine dem Dorf abgeneigte Ausfahrt auf die Badstrasse aus. Damit werden die Lärm- und Lichtemissionen möglichst geringgehalten. Die zu bebauende Fläche ist zwar markant, dafür die Gebäudehöhe dezent. Nebst einem Untergeschoss mit Tiefgarage sind lediglich ein Erdgeschoss sowie ein Obergeschoss geplant. Die Gebäudehöhe liegt bei rund acht Metern. Damit soll der Ausblick der Anwohnenden möglichst nicht tangiert werden. Einzig bezüglich der Umgebungsgestaltung musste das Projektteam eine kleine Kritik einstecken. Diese scheint der Jury noch etwas zu schematisch. Sie wünscht sich, dass diese im weiteren Prozess weiterentwickelt wird.

Erfahrene Architekten

Das Siegerteam, bestehend aus Roman Loretan, Andreas Schelling, Gianet Traxler, Luise Siuts sowie dem Tragwerksplaner Ivan Brühwiler von der B3 Kolb AG in Gossau, freute sich sichtlich über ihren Sieg. Das Architektenteam bringt bezüglich der Planung von Depots bereits Erfahrung mit. So gewannen sie unter anderem den Projektwettbewerb für die Realisierung des Sicherheitszentrums in Weinfelden sowie der Feuerwehr Herzogenbuchsee. In der Region haben sie unter anderem das Altersheim Feldhof in Oberriet geplant. Für den Neubau des Interventionszentrums Werdenberg wurde ein Projektwettbewerb im selektiven Verfahren durchgeführt. Die zehn eingereichten Projektbeiträge wurden anonym bewertet. Sprich das Preisgericht öffnete die Verfassercouverts erst nach Abschluss der Beurteilung in der Reihenfolge der Rangierung der Projekte.

Wettbewerbsverfahren abgeschlossen

Mit der Bekanntgabe und der Präsentation des Siegerprojekts ist das Wettbewerbsverfahren beendet. Bevor mit dem Vorprojekt gestartet wird, werden parallellaufende Prozesse und Überprüfungen abgeschlossen und ausgewertet. Aktuell ist nebst dem Neubauprojekt noch ein Projekt zur Organisationsentwicklung der Feuerwehr Werdenberg Süd im Gang. Dieses Projekt hat zum Ziel, dass die Strukturen des neugegründeten Zweckverbands durchleuchtet und allfällige Optimierungs-möglichkeiten erkannt werden. Zudem erfolgt vor der Weiterführung des Bauvorhabens eine Überprüfung der Einhaltung der Hilfefristen gemäss Feuerwehrkonzeption 2030. Ziel ist es, im Frühling 2024 mit der Erarbeitung des Vorprojekts für den Neubau zu starten. Mit der Fertigstellung des Interventionszentrum Werdenberg Süd ist frühestens Ende 2027 zu rechnen.

Das Siegerprojekt sowie die weiteren neun beim Wettbewerb eingereichten Projekte für das Interventionszentrum Werdenberg Süd können vom 8. bis 18. November jeweils von Montag bis Freitag zwischen 15 und 19 Uhr sowie am Samstag von 10 bis 14 Uhr im Theorieraum des Feuerwehrdepots in Buchs frei besichtigt werden.

Bildlegende: Das Siegerprojekt für das Interventionszentrum Werdenberg Süd besteht aus zwei ineinanderfliessenden Längsbauten, welche entlang der Badstrasse in Rans/Oberräfis realisiert werden sollen. Visualisierung: kit architects eth sia gmbh

Bildlegende: Über 60 Personen nahmen im Feuerwehrdepot in Buchs bei der Vorstellung des Siegerprojekts teil. Foto: pd