Der Zweckverband Feuerwehr Werdenberg Süd stoppt das Neubauprojekt «Woody Woodpecker» im Gebiet Quadrätscha in Rans. Gemäss der jüngsten Risikoanalyse können vom vorgesehenen Standort aus die heute geforderten Hilfeleistungsfristen nicht eingehalten werden.

Die Infrastruktur der beiden Feuerwehrdepots in Buchs und Sevelen erfüllen die heutigen Ansprüche nur bedingt. Deshalb plante der Zweckverband Feuerwehr Werdenberg Süd einen gemeinsamen Neubau zu realisieren und den Zivilschutz sowie die Rettung zu integrieren. Als Grundlage für die Standortsuche diente im Jahr 2017 die Feuerwehrkonzeption 2015. Als idealer Standort für das neue, gemeinsame Depot wurde das Gebiet Quadrätscha beim Abzweiger Churerstrasse-Badstrasse in Rans eruiert. Sowohl die Gebäudeversicherung des Kantons St.Gallen, als auch die in Auftrag gegebene Simulation der Fachhochschule St.Gallen bestätigten im Jahr 2018 die Einhaltung der geforderten Einsatzzeiten für die Gemeinden Buchs und Sevelen vom geplanten Standort aus. Parallel zur Prüfung des Neubaus wurde eine Machbarkeitsstudie für eine Sanierung und Erweiterung des bestehenden Depots in Buchs erarbeitet. Der im Jahr 2022 nochmals gerechnete Kostenvergleich zeigte auf, dass am Neubauprojekt in Rans festgehalten werden soll. Unter anderem aufgrund des in Aussicht gestellten Subventionsbeitrags von rund einem Drittel der Gesamtkosten für die Infrastruktur, welche von der Feuerwehr im Neubau genutzt wird.

Vorgaben können nicht erfüllt werden

Damit die Feuerwehr Werdenberg Süd von den Subventionen profitieren kann, musste sie ihr Depot-Projekt mit Hochdruck vorantreiben. Denn die Subventionierung von Depot-Bauten ist bis Ende 2025 limitiert. Sprich bis dann muss der entsprechende Urnenentscheid des Volks vorliegen. Danach sind für Depotbauten seitens der Gebäudeversicherung keine Unterstützungsbeiträge mehr vorgesehen. Entsprechend stand das Projekt unter Zeitdruck. Aus diesem Grund wurde der Architekturwettbewerb Ende 2022 lanciert. Da mit der neuen Feuerwehkonzeption 2030 die Bedingungen betreffend Risikobeurteilung und Einsatzzeiten verschärft wurden, fand parallel zum Wettbewerb eine Überprüfung der Einhaltung der geforderten Vorgaben statt. Diese liegen nun vor. Aufgrund der neuen Risikobeurteilungen sowie den angepassten Hilfeleistungsfristen können die Vorgaben vom Standort Quadrätscha aus nicht mehr erfüllt werden. Hinzu kommen angedachte Infrastrukturbauten im Gebiet Buchs Nord, welche in den nächsten Jahren realisiert werden dürften und ausserhalb des Perimeters des Schutzziels liegen. «Aufgrund dieser Erkenntnisse ist klar, dass wir am Standort in Rans das geplante Interventionszentrum nicht realisieren werden», erklärt Markus Hofmänner, Präsident des Zweckverbands Feuerwehr Werdenberg Süd. Damit ist das Projekt «Woody Woodpecker» vom Tisch. «Leider ist es nicht möglich dieses Projekt 1:1 an einem anderen Standort zu realisieren. Es wurde explizit auf diese Parzelle hin erarbeitet. Dabei wurden unter anderem die Umgebung und die Arbeitsabläufe in der Planung berücksichtigt», bedauert Markus Hofmänner.

Weiteres Vorgehen noch unklar

Der Zweckverband Feuerwehr Werdenberg Süd wird in den nächsten Monaten eine Auslegeordnung machen und das weitere Vorgehen definieren. Das in der Vorarbeit gewonnene Wissen sowie die Grundlagen und Erkenntnisse können für die weiteren Arbeiten genutzt werden. «Handlungsbedarf ist nach wie vor vorhanden. Wir müssen jetzt einerseits das nun aufgegebene Projekt sauber abschliessen und andererseits die bestehenden Depotstandorte für die nächsten Jahre ertüchtigen sowie eine neue Strategie erarbeiten», sagt Markus Hofmänner. Er ist dankbar, dass durch die neue Analyse nun Klarheit herrscht. «In den letzten Monaten waren wir mit angezogener Handbremse unterwegs. Wir waren uns nie zu 100-Prozent sicher, ob der gewählte Standort den gestiegenen Ansprüchen genügt», führt Markus Hofmänner weiter aus. Auf Grund der Situation sei es das einzig Richtige gewesen den laufenden Architekturwettbewerb abzuschliessen und die Resultate der Überprüfung der Hilfeleistungsfristen abzuwarten. «Wir bedauern zwar dieses Projekt nun nicht weiterverfolgen zu können, andererseits kommt die Erkenntnis gerade noch rechtzeitig vor der Detailplanung», gewinnt Markus Hofmänner der Situation etwas Positives ab.